Pelz- und Fellimitate
Sie müssen nicht auf exquisite Pelz-Optik und tierisch gute Tierfelle verzichten. Denn Kunstpelze und Fellimitate erfüllen Kuschel-Träume! Der unglaublich weiche Warengriff und die tolle Fell-Optik überzeugen von der Meterware, die jedoch zu 100% aus Kunstfasern besteht!
Pelz- und Fellimitate
Pelz- und Fellimitate sind eine perfekte Alternative zu echten Tierfellen: Sie lassen sich leicht verarbeiten, sind vom Gewicht her leichter als Pelz, verfügen über sehr gute Reinigungseigenschaften und helfen, das Leben von Tieren zu erhalten.
Großer Auftritt
Nichts ist bezaubernder als eine in Pelz gehüllte Frau. Nichts ist eleganter als seidenweiches, kostbares Fell, das die Figur einer schönen Frau umschmeichelt. Nichts sorgt für mehr Aufmerksamkeit als der Kontrast zwischen wärmendem Pelz und klirrender Kälte. Wer kennt diese Bilder nicht: Die Stars auf dem roten Teppich, die sich in Aufsehen erregenden Pelzroben präsentieren. Früher galt ein Pelzmantel als Statussymbol. Jede Frau, die etwas auf sich hielt, und es sich leisten konnte, besaß einen oder sogar mehrere Pelzmäntel. Geradezu legendär sind Nerzmäntel. Die Stilikone Marlene Dietrich ist eine der bekanntesten Nerzträgerinnen. Der Fuchs war bis in die fünfziger Jahre hinein ein beliebtes Accessoire und gehörte in jeden besseren Kleiderschrank. Noch vor etwa zwanzig Jahren war Wintermode ohne Pelze undenkbar. Heute ist eher das Gegenteil der Fall. Models wie Alena Gerber setzen sich aktiv für den Tierschutz ein und protestieren gegen Pelzprodukte in der Modebranche. Viele Designer denken ähnlich und wollen gleichzeitig nicht auf den großen, glamourösen Auftritt verzichten. Sie suchen nach Alternativen: Fake Fur wird von Stella McCartney, Vivienne Westwood und Saint Laurent in neuen Interpretationen präsentiert. Der große Auftritt lässt sich auch mit Pelzimitaten in Szene setzen. Oft sind die Nachbildungen so perfekt, dass sie sich von echten Pelzen kaum unterscheiden lassen. Glanz und flauschige Dichte lassen sich eben auch mit hochwertigem Kunstfell erzielen.
Zur Geschichte der Fellimitate
Bereits im 19. Jahrhundert gab es erste Versuche, Tierfelle künstlich herzustellen. Dies hatte weniger ökologische als ökonomische Gründe. Vor allem ging es um den Ersatz wertvoller Pelzsorten. Grundlage waren dabei zunächst auch preiswerte Felle tierischen Ursprungs: Kaninchen- und Hasenhaare, die auch zur Filzherstellung in der Hutindustrie genutzt wurden, bildeten die Ausgangsbasis, um höherpreisige Felle zu imitieren. Da die Versuche keine zufriedenstellenden Ergebnisse brachten, stellte man sie bald wieder ein. Webpelzstoffe fanden zunächst in der Spielwarenindustrie Verwendung. Der berühmte Steiff-Teddybär ist ein Beispiel für die gelungene Anwendung eines qualitativ hochwertigen Mohair-Stoffes aus den Haaren der Angoraziege. Seit 1901 produziert die Firma außergewöhnlich robuste und gleichzeitig edle Plüschstoffe für Spielwarenhersteller in aller Welt. Mit der sprunghaften Entwicklung der Textilindustrie in den fünfziger, sechziger Jahren ergaben sich auch neue Möglichkeiten zur Herstellung von Fellstoffen. Die Modebranche ließ sich inspirieren und bald waren die berühmten Teddyplüschmäntel überall auf den Straßen zu sehen. Nicht nur in Schwarz, Weiß und Beige, sondern auch in Bonbonfarben, wie Rosa, wurde der Mantel getragen und ist inzwischen zum Klassiker avanciert. Edelpelzimitate konnten aus Modakryl- und Polyakrylnitril günstig produziert werden. Statt Lammfell nahm man Schurwolle und Polyester-Seide. Selbst für Persianer fand sich ein Ersatz: Krimmer ähnelt dem Lammfell des Karakulschafes. Meist findet er in den Farben des echten Felles Verwendung.
Herstellung
Dank spezieller, hochentwickelter Textiltechnologien werden textile Flächen mit pelzartiger, flauschiger Oberfläche in diverse Färbungen hergestellt. Die Gewebe sind meist deutlich leichter als echte Pelze und lassen sich einfach verarbeiten. Die Stoffe fallen auch besser als originale Tierfelle. Edelpelz-Imitate bestehen aus Polyakrylnitril- und Modakrylfasern, die auf Faserband-Großrundstrickmaschinen gefertigt werden. Die Tierfelleffekte ergeben sich durch Färben und Bedrucken der Oberfläche mit speziellen Motiven. Das Rohgestrick wird aufgeschnitten, gereinigt und geschoren. Auf die Unterseite des Gewebes wird eine Beschichtung aufgetragen. Die textile Fläche wird so stabilisiert. Optisch und haptisch wirkt diese Schicht wie die Haut des Tieres. Bei der anschließenden Fertigausrüstung wird eine gleichmäßige Höhe des Fells hergestellt. Außerdem werden die Fasern poliert, um einen pelzähnlichen Glanz zu erzielen. Am bekanntesten sind Lammfellimitationen, die oft auch für Innenfutter genutzt werden. Diese lassen sich gleichfalls im Faserband-Strickverfahren produzieren: Der Flor besteht dann aus 100 Prozent Schurwolle, für das Grundgestrick wird oft Polyester-Seide genommen. Lammfellimitat wird auch im Polvlies-Nähwirkverfahren hergestellt. Die Möglichkeiten reichen von kurzfaserigen, pelzartigen Oberflächen bis zu langfaserigen Varianten. Bei veganem Fell wird auch auf den Einsatz von Schurwolle verzichtet. Kein tierisches Produkt wird zur Herstellung genutzt. In der Regel ist das Grundgarn bei Webpelzen stark verzwirnt. So sind Festigkeit und Elastizität gleichermaßen gewährleistet. Das Florgarn bildet die Oberfläche, die unterschiedlich gestaltet sein kann. Vom originalgetreuen Imitat bis zum Fantasiefell reichen die Möglichkeiten, die von Designern dankbar aufgenommen und zur Inspiration genutzt werden.
Tierschutz & Mode
Seit den achtziger Jahren ist Tierschutz ein Thema, das auch und gerade in der Modebranche Beachtung findet. Spektakuläre, aufrüttelnde Aktionen, an denen sich viele Designer und gefeierte Models beteiligten, führten zu einem Bewusstseinswandel. Waren Pelze einst aus der Haute Couture nicht wegzudenken, wurden sie plötzlich kritisch betrachtet und geächtet. Die Bedingungen, unter denen Tiere herangezogen und für modische Accessoires geopfert wurden, gerieten in die Schlagzeilen. Weder die Modeindustrie noch ihre Kundinnen wollten weiterhin mit leidenden Kreaturen in Verbindung gebracht werden. Wer sich gesund, vegan oder vegetarisch ernährt, möchte nicht, dass für seine Kleidung Tiere sterben. Die neuen technologischen Möglichkeiten inspirieren Designer zu Kreationen, die auf Kunstpelz basieren. Das Material ist variantenreich und lässt sich in jede Richtung verändern: Von der hocheleganten, exakten Nachbildung klassischer Modelle mit feinem Nutriaglanz bis hin zum Zottelfell der Hippiewesten ist alles möglich. Pelzimitate lassen sich in allen Felllängen und Farben produzieren. Nicht nur traditionelle Kürschnerwaren werden nachgebildet. Dank der günstigen Produktionskosten und des kompatiblen Reinigungsverhaltens können auch Besatzstücke gefertigt und Kombinationen mit anderen Textilien entworfen werden. Seit den siebziger Jahren beschäftigen sich Couturiers mit Webpelzen der Extra-Klasse. Dorothée Bis, Daniel Hechter und Sonia Rykiel waren die ersten, die falsche Pelze über den Laufsteg gehen ließen. Die Nobelboutiquen zogen rasch nach. Wirkflors hatten es in die High Society geschafft und gehören seitdem in jede aktuelle Winterkollektion.
Mehr als ein Statement
Mode ist nicht nur Spiel im ästhetischen Raum, sondern auch Spiegel unserer Gesellschaft. Mode war immer auch Rebellion und nahm neue Tendenzen auf. Sie steht für einen bestimmten Lebensstil. In Zeiten des Klimawandels und der bedrohten Tierwelt wächst das Bewusstsein breiter Bevölkerungsschichten für den Umwelt- und Naturschutz. Viele Designer reagieren seismographisch und setzen diese Problematik in ihren Kollektionen um. Sie achten auf Zusammensetzung und Herkunft ihrer Materialien. Sie ächten Kinderarbeit, schlechte Produktionsbedingungen und Textilgifte. Popstar Lady Gaga demonstrierte ihre Einstellung sogar bei den MTV Video Music Awards, indem sie ein Kleid aus rohem Rindfleisch trug. Die Provokation wurde von einem Millionenpublikum wahrgenommen und diskutiert. Längst kommen die Mahner nicht mehr nur aus der konsumfeindlichen Öko-Ecke. Biobaumwolle gehört selbst bei großen, preisgünstigen Ketten zum Standard. Stars begeistern sich für vegane Ernährung und auch auf den Laufstegen in Paris, New York und London gehörte es zum guten Ton, sich für den Tierschutz zu engagieren. Textile Pelze und veganes Fell werden zum Statement. Sie sind ein klares Bekenntnis für ein aktives Leben in einer gesunden Umwelt. Nicht mehr das Statussymbol Edelpelz wird zur Schau gestellt, sondern eine Lebenseinstellung propagiert, die kreativ und achtsam zugleich ist. Dabei muss auf Luxus nicht verzichtet werden. Täuschend echte Imitate gibt es ebenso, wie buntes, fantasievolles Zottelfell. Für jede Stilrichtung lassen sich die passenden Florgewebe finden.
Kunstfell als Dekoration
Doch nicht nur in der Mode, auch im Bereich der Inneneinrichtung spielen Pelzimitate eine große Rolle. Der Retro-Stil hat uns nicht nur die Farben und Formen der sechziger und siebziger Jahre zurückgebracht, sondern auch das Spiel mit textilen Oberflächen. Kissen, Decken und Überwürfe aus Pelzimitat ergänzen die dezenten Formholzmöbel perfekt. Sie geben dem Ambiente wohnliche Wärme, verleihen den klaren Flächen Charme. Mit den Geweben lassen sich verschiedene Wohnstile umsetzen. Kühle Eleganz ist ebenso möglich wie urige Gemütlichkeit. Glatte Lederoberflächen werden mit Fellimitaten effektvoll kontrastiert, ohne dass Unruhe in den Raum hinein kommt. Die klassische Farbgebung jener Zeit aus Flaschengrün, Petrol, Orange, Schwarz und Naturfarben harmoniert mit den natürlichen Tönen der Fellnachbildungen. Puristen sind ebenso angetan, wie Bohemiens, die eher eine pittoreske Stimmung schätzen. Zur Dekoration und zum Tuning werden Kunstfelle auch in der Autoindustrie eingesetzt. Das robuste, pflegeleichte, gleichzeitig auffällige Material eignet sich besonders für extravagante Bezüge von Wagensitzen. Gerade exotische Tierfelle stehen hier oft Pate und lassen den Innenraum des Wagens zum Eyecatcher werden. Raubkatzen- oder Zebrafellimitate sind klassische Beispiele für außergewöhnliche Sitzüberzüge. Doch neben Leoparden- oder Tigerlook sind auch dezente Varianten in Schwarz oder in gedeckten Farbtönen möglich. Dekorative Polsterarbeiten nutzen meist Kunstpelz mit kurzem Flor. Für Kissen und Decken eignen sich auch langflorige Zottelfelle. Kuschlig und flauschig erzeugen sie eine angenehme Atmosphäre von Wärme und Geborgenheit.
Kostüme und Verkleidungen
Fellimitate sind für die Fans von Rollenspielen und Cosplay ein wahres Geschenk. Das Material ist erschwinglich und hat dennoch die gewünschte Wirkung. Je nach Wunsch kann investiert werden. Vom günstigen Webpelz bis zum hochpreisigen Luxusimitat ist alles zu haben. So wird aus Fantasie Realität. Passende Accessoires und Kleidung lassen sich mit ein wenig Geschick und zeitlichem Aufwand leicht selbst nähen. Doch auch für Theater-, Tanz- und Bühnenkostüme sind Fellstoffe perfekt geeignet. Die Materialien sind wesentlich leichter als echte Tierfelle. Sie können passgenau und körperbetont gearbeitet werden, ohne dass die Bewegungsfreiheit der Künstler eingeschränkt wird. Gerade längere Auftritte im Rampenlicht sind strapaziös und anstrengend. Atmungsaktive Stoffe mit angenehmen Trageeigenschaften sind hier von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Hinzu kommen die einfache Reinigung, gute Lagerbarkeit und Lichtbeständigkeit der modernen Imitate. Wer denkt nicht gerne an seine ersten Faschingserfahrungen zurück? Fast jeder liebte es als Kind, sich zu verkleiden, in andere Rollen zu schlüpfen, sich zu verwandeln. Günstige Kostüme lassen sich kaufen. Meist sind sie wenig originell und man läuft Gefahr, dass das Nachbarskind genau im gleichen Kostüm zur Faschingsparty erscheint. Günstige Florgewebe lassen sich gut zu Kostümen verarbeiten. Ein Leoparden- oder Wildkatzenkostüm ist schnell geschneidert und wird zum Hingucker bei jedem Karnevalsvergnügen. Aus Geweben mit langem Flor wird sogar das Kostüm für einen lustigen Zottelhund. Wer sich kein ganzes Kostüm zutraut, kann mit kleinen Accessoires beginnen. Ein Pelzkragen, felliger Besatz an den Ärmeln oder ausgeschnittene, aufgenähte Motive reichen oft schon, um eine originelle Verkleidung herzustellen.
Do it yourself!
Gerade voluminöse Langhaarflorstoffe wirken oft einschüchternd. Dabei ist es gar nicht so schwer, sich eine Jacke, einen Mantel oder eine Weste aus Pelzimitat zu schneidern. Um ein Gefühl für das Material zu bekommen und Erfahrungen zu sammeln, sollte man mit einfachen, kleinen Projekten beginnen. Pelzbesatz und Kragen sind eine gute Möglichkeit, den Umgang mit Webpelz zu erlernen. Noch einfacher sind Kissenbezüge oder Überwürfe. Die häusliche Nähmaschine reicht vollkommen. Nadelstärke und Faden passt man dem zu verarbeitenden Gewebe an. Spezielle Nadeln oder Garne sind nicht notwendig. Beim Zuschneiden ist darauf zu achten, dass die Strichrichtung des Fells von oben nach unten verläuft. Alles andere wirkt unschön und unnatürlich. Geschnitten wird in kleinen Schritten. Es muss darauf geachtet werden, dass nur der Grundstoff und nicht der Flor zerschnitten werden. Man kann die Fellhaare, um sie nicht mit der Schere zu erfassen, vorsichtig beiseite streifen oder etwas anfeuchten. Ebenso geht man beim Nähen vor: Step by step wird Stich für Stich genäht, ohne dass die Haare erfasst werden. Später fallen die Florhaare in ihre ursprüngliche Lage zurück und verdecken so die Naht. Wurden die Haare leicht angefeuchtet, kann man sie mit einem normalen Föhn wieder in die richtige Position föhnen. Je nach Art des Webpelzes muss der Stoff versäubert werden, um ein Ausfransen zu vermeiden. Bei manchen Stoffen ist dies auf Grund der Webart oder der Unterflächenbehandlung nicht notwendig. Pelzkragen werden nicht doppelt gearbeitet, da sie sonst zu voluminös werden. Man setzt sie auf den bestehenden Kragen auf oder füttert sie mit einem farblich passenden Futterstoff. Ebenso wird bei Mänteln, Jacken und Westen verfahren. Die doppelte Verarbeitung von Webpelz ist nicht zu empfehlen.
Pflege
Im Gegensatz zu Pelzen lassen sich Fellimitationen meist wesentlich leichter reinigen. Es gibt sogar Florgewebe, die sich in der Waschmaschine waschen lassen. Zumindest ist eine chemische Reinigung möglich. Beim Kauf ist auf das Reinigungsverhalten zu achten. Kombiniert man Webpelz mit anderen Materialien, sollten diese im Reinigungsanspruch übereinstimmen, so dass eine einfache Wäschepflege ohne Auftrennen möglich ist. Eine schonende Wäsche kann erfolgen, indem das Pelzimitat in einem Wäschesack mit Feinwaschmittel in der Waschmaschine im Schonwaschgang gewaschen wird. Generell sollte man Webpelze immer auf links drehen, so dies möglich ist. Sollte der Stoff auch nach dem Schleudern im Schongang zu nass sein, empfiehlt sich das Einrollen des Kleidungsstücks in ein dickes Frotteehandtuch. Dieses nimmt das überschüssige Wasser auf. Anschließend lässt man das Gewebe gut trocknen. Zum Abschluss lässt sich der Pelz mit einer weichen Haarbürste in Form bürsten. So behält er seine optische Schönheit und seine spezielle Haptik.